Pappmaché: Eine lustige und preiswerte Bastelei für die ganze Familie

Wenn du auf der Suche nach Ideen bist, wie du deine Kinder während der langen Sommerferien beschäftigen kannst, dann ist Pappmaché genau das Richtige für dich. Es ist an sich schon ein lustiges Handwerk, aber man kann damit auch eine Vielzahl von Objekten herstellen, die für stundenlange Unterhaltung sorgen, bis die Schule wieder beginnt und darüber hinaus.

Eine kurze Geschichte des Pappmachés

Pappmaché wurde von den Chinesen um 200 n. Chr. erfunden, nicht lange nachdem sie das Papier erfunden hatten. Neben vielen anderen Dingen, die mit Pappmaché hergestellt wurden, benutzten die Chinesen es sogar zur Herstellung von Soldatenhelmen! Es ist zu bezweifeln, dass diese Helme den heutigen, etwas strengeren Sicherheitsstandards entsprechen würden. Pappmaché war im Orient weit verbreitet, lange bevor es in Europa eingeführt wurde. Die alten Ägypter benutzten es zur Herstellung von Totenmasken, während es im Nahen und Fernen Osten, vor allem in Kaschmir, seit dem 14. Jahrhundert zur Herstellung hochdekorativer Objekte wie Schachteln und Tabletts mit Deckel verwendet wurde.

Die Herstellung von Gegenständen aus Pappmaché begann in Europa erst um 1700, wo es als kostengünstige Alternative zu Gips verwendet wurde. Im viktorianischen Zeitalter wuchs die Beliebtheit von Pappmaché so stark an, dass es in Massenproduktion hergestellt wurde. Die Palette der hergestellten Gegenstände reichte von Tabletts, Arbeitskästen und Briefhaltern bis hin zu Möbeln, darunter Stühle, Tische und sogar Betten. Die Pappmaché-Objekte wurden in einem Stil verziert, der allgemein als “Japanning” bekannt ist und versucht, die damals beliebten hochwertigen, kunstvollen Schwarz- und Goldlackarbeiten aus Ostasien nachzuahmen.

Der Begriff Pappmaché ist kurios, denn er bedeutet aus dem Französischen übersetzt “gekautes Papier”, angeblich weil die französischen Arbeiter, die in den Fabriken beschäftigt waren, Papier “kauten”, um es in Brei zu verwandeln. Diese Technik würden wir nicht empfehlen – wir stellen dir im Folgenden eine viel einfachere Methode vor und zeigen dir einige wunderbare kreative Pappmaché-Ideen für zu Hause.

Die Grundlagen von Pappmaché

Was du benötigst:

  • Eine große Schüssel oder einen Behälter
  • Wasser
  • Mehl und Salz, Tapetenpulver/Kleister oder Weißleim
  • Verdünnter PVA-Leim für die Glasur (optional)
  • Zeitungspapier
  • Pinsel
  • Farben
  • Tischabdeckung

 Die Methode:

  1. Bereite dein Papier vor: Reiße das Papier in lange, etwa 2,5 cm breite Streifen. Hinweis: Gerissene Kanten sind besser als geschnittene.
  2. Bereite deinen Kleister vor: Je nachdem, was du zur Hand hast, mische den Kleister wie folgt (dies kann ein wenig Ausprobieren erfordern):
    1. 1 Teil Mehl auf 1 Teil Wasser. Dies sollte eine glibberige Konsistenz ergeben. Hinweis: Diese Paste kann schimmeln, aber eine Prise Salz kann helfen. Wenn du allerdings hoffst, dass dein fertiges Stück lange hält, solltest du dich für eine dieser Methoden entscheiden:
    2. 2 Teile Weißleim auf einen Teil Wasser.
    3. 2 Teile Tapetenkleister/Pulver auf einen Teil Wasser.

Verrühre die Mischung mit deinem Pinsel oder einem Löffel, bis sie glatt ist.

  1. Trage den Kleister auf beide Seiten des Papiers auf, bevor du es in die Form bringst (siehe Ideen unten). Entferne dabei Luftblasen mit dem Pinsel.
  2. Füge die Papierstreifen hinzu, bis die Form bedeckt ist – trage drei bis vier Schichten auf – und lasse sie dann über Nacht trocknen.

Entscheide, was du machen willst! Im Internet gibt es viele Ideen, und wir haben einige unserer Favoriten ausgewählt, die wir hier mit euch teilen. Die Aufsicht durch einen Erwachsenen wird empfohlen.

Pappmaché-Schale

Für die Form: Blase einen Luftballon auf die gewünschte Größe auf.

Ziehe mit einem Filzstift eine Linie um den Luftballon, um den oberen Rand der Schale zu markieren. Klebe mehrere Lagen (mindestens drei) Klebepapierstreifen über das breite Ende des Ballons bis zur Linie. Über Nacht trocknen lassen und dann den Ballon aufplatzen lassen, um die Schale freizulegen. Wenn die Schale zu wackelig ist, kannst du einen Sockel herstellen, indem du einen Pappstreifen zu einem Ring formst und ihn mit Klebeband am Boden der Schale befestigst. Klebe das Papier darüber und lass es trocknen. Bemalen und dekorieren!

Diese und einige andere lustige Ideen findest du auf dieser Website:  https://www.gathered.how/arts-crafts/paper-mache-ideas/

Pappmaché-Armreifen

Für die Form: Schneide eine Plastikwasserflasche vorsichtig der Breite nach auf, um Ringe zu formen. Alternativ kannst du auch ein Blatt trockenes Papier in eine runde Form drehen und die Enden zusammenkleben.

Wickel die zusammengeklebten Papierstreifen rundherum und durch den Ring. Fahre damit fort, bis du die richtige Dicke erreicht hast. Du kannst die Oberfläche entweder so glatt wie möglich gestalten oder eine strukturierte Oberfläche erzeugen, indem du das Papier an der Außenseite einklemmst oder verdrehst. Lasse das Papier über Nacht trocknen und bemale und verziere dann deinen Armreif. Trage verdünnten PVA-Kleber auf, um eine glänzende, glasierte Oberfläche zu erhalten.

Pappmaché-Gesichtsmaske

Für die Form: Blase einen Luftballon auf die gewünschte Größe auf.

Den Ballon mit drei bis vier Lagen Kleisterpapier überziehen und über Nacht trocknen lassen. Nach dem Trocknen den Ballon mit einer Stecknadel durchstechen. Schneide den Pappmaché-Ballon mit einer Schere vorsichtig in zwei Hälften und schneide Löcher für die Augen. Bemale und verziere. An beiden Seiten der Maske ein kleines Loch stanzen, ein Stück Gummiband (oder Schleife – was immer du zur Hand hast) einführen und festbinden, damit die Maske ohne Hände getragen werden kann.

Für eine Tiermaske schneidest du Ohren aus Pappe aus und klebst sie auf die getrocknete Pappmaschee-Maske, bevor du sie mit mehr Kleisterpapier beklebst und trocknen lässt. Du kannst auch Schnauzen und Nasen formen, indem du Kleisterpapier in Klumpen übereinander legst oder eine Pappröhre auf die Vorderseite der Maske klebst und mit Kleisterpapier beklebst.

Pappmaché-Piñata

Piñatas sind auf Kinderpartys sehr beliebt, und es ist ganz einfach, sie selbst herzustellen.

Für die Form: Fertige die gewünschte Form aus Pappe oder einem Luftballon an.

Den Ballon mit drei bis vier Schichten Kleisterpapier bekleben und über Nacht trocknen lassen. Nach dem Trocknen stichst du den Ballon mit einer Stecknadel durch. Schneide das schmale Ende ab, um eine Öffnung zu schaffen, in die du vor dem Bemalen und Verzieren Süßigkeiten oder andere kleine Leckereien stecken kannst. Befestige ein Band oder eine Schnur an der Spitze der Pinata und binde sie an einem Ast fest, bevor du sie aufschlägst, um an den süßen Inhalt zu gelangen.