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High-Tech, High-Footprint

Einer der größten Medienmythen ist, dass digitale Kommunikation nur einen kleinen Kohlenstoff-Fußabdruck verursacht. Wir untersuchen die wahren Umweltkosten der Technologie.

Fragt man Branchen aus aller Welt, was die umweltschädlichste Form der Medien ist, wird die Antwort höchstwahrscheinlich „Papier“ lauten. Die Behauptung, dass die Nutzung von Papier, sei es für das Lesen einer Zeitschrift oder das Notieren einer Einkaufsliste, automatisch bedeutet, dass ein Baum gefällt wurde, ist einer der größten Mythen.

Es gibt eine ganze Reihe von Fakten über die Nachhaltigkeit der globalen Papierindustrie (die meisten davon unter https://de.twosides.info/Mythen-und-Fakten), die deutlich machen, warum Papier eines der nachhaltigsten Medien unseres Planeten ist. Aber der vermutlich größte Mythos in diesem Zusammenhang ist, dass die digitale Technologie keinen Kohlenstoff-Fußabdruck hinterlässt.

Die Ursachen der Wahrnehmung

Ohne physische Präsenz und den geringen Vertriebskosten werden Online-Medien von den meisten Menschen weithin als die umweltfreundlichsten Medien mit den geringsten Auswirkungen auf die Natur angesehen. Millionen von Menschen können mit einem einzigen Tweet oder einer Bannerwerbung erreicht werden, ohne dabei sichtbaren Müll zu verursachen.

Aber es gibt enorme versteckte Kosten, die mit dem schnellen Anstieg der Technologie und der digitalen Kommunikation verbunden sind. Während die Zellstoff-, Papier- und Druckindustrie für 1 % der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich ist, ist die Informations- und Kommunikationstechnologie-Industrie nach jüngsten Schätzungen zufolge für 3 % der weltweiten Treibhausgasemissionen und 3,6 % des weltweiten Energieverbrauchs verantwortlich.

“Im Jahr 2020 werden weltweit über 50 millionen tonnen elektronischer geräte weggeworfen – etwa 7 kg pro person.”

Dabei wird der Energieverbrauch immer größer. Unser Verlangen nach Internet, E-Mails, soziale Medien, Online-Videos, digitale Bilder und andere Formen von abrufbaren Inhalten erhöhen den Bedarf an riesigen Rechenzentren zur Datenspeicherung. Der Energieverbrauch für die digitale Technologie steigt jedes Jahr um 9%. Bereits jetzt liegen alarmierende Prognosen vor, dass der Anteil der digitalen Technologie an den Treibhausgasemissionen bis 2025 auf 8% steigen wird. Dies entspricht dem derzeitigen Anteil der PKW-Abgasemissionen.

50 Millionen Tonnen und mehr

Ein weiteres Umweltproblem ist der enorme Anstieg von Elektroschrott. Während die Welt langsam mit Einwegkunststoffen zurechtkommt, folgt der E-Müll als eine ähnlich dramatische Herausforderung. Er ist in den Privathaushalten der am schnellste anwachsende Abfall, so ein Bericht des Global E-Waste Monitor der United Nations University aus dem Jahr 2017.

Im Jahr 2020 werden weltweit über 50 Millionen Tonnen elektronischer Geräte weggeworfen – etwa 7 kg pro Person – nur 20 % davon werden recycelt. Die restlichen 80 % werden auf Deponien oder in der Müllverbrennung landen, wo sie schädliche Giftstoffe sowie Schwermetalle in die Umwelt freisetzen. Das Vereinigte Königreich produziert jährlich fast 25 kg Elektromüll pro Person und ist damit einer der schlimmsten Elektroschrott-Produzenten der Welt. Allein im Jahr 2018 wurden in Großbritannien 1,2 Millionen Tonnen Elektrogeräte verkauft, aber nur 500.000 Tonnen in Recyclinghöfen entsorgt.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie diesen Text auf einem elektronischen Gerät lesen ist hoch. Darum ist es wenig sinnvoll, sich dafür einzusetzen, die Herstellung digitaler Medien oder Geräte zu reduzieren. Wenn es aber um Umweltschäden geht, müssen sich die Menschen darüber bewusst sein, dass Technologie einen beträchtlichen Kohlenstoff-Fußabdruck verursacht, den es zu reduzieren gilt.