Papier-Origami: Die Geschichte und Entwicklung

Bei Love Paper geht es darum, den Menschen die Nachhaltigkeit von Papier näherzubringen und sie gleichzeitig auch zu inspirieren, Papier vermehrt in den Alltag einzubringen. Papier-Origami zeigt, dass man aus diesem äußerst vielseitigen Produkt wunderschöne & exquisite Kreationen herstellen kann.

Origami ist die uralte und zugleich wunderschöne Kunst des Papierfaltens. Besonders die vielfältigen Designs wie z.B. die Schwan- oder Bootsform machen diese Tradition beliebt. Der Name Origami stammt aus der japanischen Sprache und verbindet die Worte “ori” für “falten” und “gami” für “Papier”. Das Papierfalten ist sowohl ein Symbol für die friedlichen Traditionen Japans als auch für den Einfallsreichtum der westlichen Kultur. Diese besondere Kunstform ist auch heute noch ein beliebtes Hobby, was in Hinblick auf die Verbindung von bedeutender Geschichte mit dem modernen Reiz nicht verwunderlich ist.

Die Geschichte von Papier und Origami

Die Ursprünge des Origami sind über die Jahre hinweg heftig umstritten gewesen. Allerdings sind die meisten Historiker sind sich einig, dass das Medium Papier selbst in China seinen Anfang nahm. Die Papierherstellung wie wir sie heute kennen, erlebte 105 n. Chr. in China seine Geburtsstunde. Die damalige Papierindustrie erfuhr einen Höhenflug, als eine einfachere und billigere Art der Papierherstellung im Vergleich zu Pergament oder Papyrus erfunden wurde. Die Methode ging auf einen Regierungsbeamten in China, Ts’ai Lun, zurück, der sein Papier herstellte, indem er fein gehackte Maulbeerrinde, Hanf und Lumpen mit Wasser vermischte, es dann flachdrückte, das Wasser auspresste und in der Sonne trocknen ließ.

Das neue Verfahren der Papierherstellung wurde in Japan bei den buddhistischen Mönchen – die Papier von China auf das japanische Festland brachten – bald übernommen. Es war um das sechste und siebte Jahrhundert herum, als Origami das erste Mal in der japanischen Kultur vorkam.

Papier und das Origami-Handwerk wurden in Japan zu dieser Zeit noch aufgrund seiner hohen Kosten als Luxusartikel angesehen. Aus diesem Grund wurden sie hauptsächlich als Opfergaben bei religiösen Zeremonien verwendet. Während der gesamten Edo-Periode – der Zeit von 1603 bis 1867, in der Japan eine Periode des Friedens, der politischen Stabilität, des wirtschaftlichen Wachstums und der traditionellen japanischen Werte erlebte – wurde Origami jedoch auch in der Freizeit hergestellt.

Die Kunst des Origami entwickelte sich rund um den Globus weiter. Während das „neue“ Papier in Japan bereits gang und gäbe war, verwendeten die Europäer noch immer Pergament oder teures Papyrus aus Ägypten. Um 1250 n. Chr. übernahm Italien jedoch die chinesische Art der Papierherstellung, wodurch Papier in ganz Europa erschwinglicher wurde. Einige Historiker glauben, dass die Tradition des Origami in Europa bis ins zwölfte Jahrhundert zurückreichen kann. Denn die Mauren (Eroberer aus Nordafrika) sollen bereits eine mathematische Anpassung des Papierfaltens nach Spanien gebracht haben.

Im achtzehnten Jahrhundert blühte die Papierfaltkunst des Origami in Europa auf. Origami wurde sogar in den Lehrplan von Schulen aufgenommen und so den jüngeren Generationen beigebracht, die die Kunstform schnell aufnahmen. In dieser Zeit entwickelten auch Deutschland und Österreich eine Entwicklung der Kunstform zu sogenannten “Scherenschnitten”. Bei diesem modifizierten Origami-Stil wurden Scherenschnitte und Klebstoff in die handwerkliche Gestaltung einbezogen.

Als Japan 1860 im Rahmen einer Modernisierungsstrategie seine Grenzen öffnete, integrierte es sowohl das Lehrplansystem als auch die Scherenschnitte in seine eigene traditionelle Origami-Methode. In den 1980er Jahren begannen die Liebhaber dieses Hobbys, Origami mathematisch zu studieren, was zu einer ganz neuen Komplexität der Origami-Stücke führte.

Die heutige Zeit

Origami ist auch heute noch ein tolles Hobby. In den letzten Jahren wurde Origami sogar in Entwicklung und Technik zur Hilfe genommen, was zur Lösung vieler Probleme der heutigen Zeit beigetragen hat.

Ein Beispiel dafür ist der Einbau von Sonnenkollektoren auf Raumfahrzeugen. Während des Starts mussten die Wissenschaftler einen Weg finden, diese Paneele sicher auf kleinsten Raum zu verstauen und sie direkt nach dem Start im Weltraum wieder auf die volle Größe zu bringen. Die Lösung kam von einem japanischen Astrophysiker namens Korya Miura. Als leidenschaftlicher Liebhaber von Origami schuf Miura ein originelles Faltenmuster, das nach ihm Miura-Falte genannt wurde. Mit dieser Technik kann ein Stück Papier in eine sehr kleine Form gefaltet werden, aber wenn man es an beiden Enden festhält und zieht, entfaltet sich das Papier und kehrt in seine ursprüngliche Form zurück. Dies inspirierte die Methode, die für Solarpaneele auf Raumfahrzeugen verwendet wurde. Es wurde erstmals 1995 auf einem japanischen Satelliten eingesetzt.

Ein weiteres Beispiel ist die Verwendung von Origami in der Architektur. Die mathematischen Prinzipien des Papierfaltens wurden genutzt, um Architekten bei der Schaffung einzigartiger Gebäude zu unterstützen. Die Wandgestaltungen von Bauwerken wie dem Kunstmuseum von Tel Aviv in Israel, der baskischen Gesundheitsbehörde von Bilbao in Spanien und dem Zentrum für nachhaltige Energietechnologien in Ningbo, China, sind alle durch Origami inspiriert. Es wurden auffallende geometrische Gebäude geschaffen, die aufgrund ihrer komplizierten Formgebung auch zur Verringerung des Wärmegewinns beitragen.

So wie Origami weiterhin die Innovation der wissenschaftlichen Technik inspiriert, so findet sie auch ihren Weg in unser tägliches Leben. Designer des zeitgenössischen Papierfaltens sind überall auf Social-Media-Plattformen wie Instagram und Pinterest anzutreffen und präsentieren Origami-Objekte wie Lampenschirme, Blumen, Hüte und Pflanzentöpfe. Eine dieser Designerinnen, Esther Thorpe, hat ihr eigenes Origami-Geschäft, ‘Origami Est’. Von ihrem Geschäft aus verkauft sie ihre eigenen gefalteten Papierprodukte an die Öffentlichkeit und betreibt ihre eigenen Werkstätten, in denen sie anderen das Handwerk sowohl persönlich als auch online beibringt.

Wir baten Esther, uns von ihrer eigenen Origami-Reise zu erzählen: “Ich habe mich schon immer mit der Herstellung von 3D-Strukturen aus 2D-Materialien beschäftigt, aber das ist mir erst im Nachhinein klar geworden. An der Hochschule habe ich Kunst & Design studiert, und jedes größere Projekt führte dazu, dass ich etwas konstruiert habe, von dem man nicht erwartet hätte, dass es aus Papier hergestellt wird. Diese Fähigkeiten habe ich dann an der Universität während meines Grafikdesign-Studiums verfeinert. Ich bin größtenteils Autodidakt, da ich mich vom drucktechnischen Element des Grafikdesigns entfernt habe und meine Leidenschaft für die Papiertechnik wuchs. Ich liebe die unendlichen Möglichkeiten, die es gibt, mit Papier zu gestalten. Zurzeit liebe ich es, neue Wege zu finden, um meine Strukturen zu dekorieren – durch Sticken, Prägen und Folieren”.

Das Konzept des Origami entwickelt sich ständig weiter und bringt neue Ideen und Möglichkeiten in die Bereiche Technik und Kunst. Wenn wir auf die Geschichte des Origami zurückblicken, sehen wir die Fähigkeit, die Origami zu inspirieren vermag, und wie es zu einem größeren Teil unseres heutigen Lebens geworden ist.

Esther Thorpe ist sowohl auf ihrer Website als auch auf ihrer Instagram-Seite @origami_est zu finden.

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