Wie werde ich ein guter Schriftsteller?
Etwa 2,2 Millionen Büchern werden jedes Jahr weltweit veröffentlicht und Papier spielt dabei natürlich eine entscheidende Rolle, besonders für Autoren. Durch das Interview mit Bethany Arrowsmith-Cooper, der Autorin des Gedichtbandes „The Soul Garden“, erhalten wir einen Einblick in die Themen des Schreibens, können dabei die Sichtweise eines Autors entdecken, die Bedeutung von Büchern diskutieren und was daraus resultiert, wenn man die Feder tatsächlich zu Papier bringt.
Wie sieht Ihr literarischer Background aus?
Bücher waren in unserem Haus schon immer wichtig! Ich bin mit Menschen aufgewachsen, die mir oft vorgelesen haben, und als ich noch jünger war, studierte meine Mutter Englische Literatur an der Universität. So hat man sie immer irgendwo mit einem Buch erwischt. Mir hat Englisch auch in der Schule sehr gefallen, und ich habe es dann auch als Abiturfach belegt.
Wann haben Sie angefangen zu schreiben?
Ich habe als Teenager sehr oft Tagebuch geschrieben, ab 2017 habe ich es dann gegen die Poesie getauscht, wodurch ich meine Gefühle noch besser ausdrücken konnte. Ich bezweifle, dass jemals eines meiner vor 2017 geschriebenen Gedichte jemals das Licht der Welt erblicken wird.
Wie haben Schreiben und Lesen Ihr Leben beeinflusst?
Ich habe Lesen und Schreiben schon immer als etwas Positives in meinem Leben empfunden. Das Lesen ist eine wunderbare Möglichkeit, für einige Zeit in eine andere Welt einzutauchen oder Dinge zu lernen, die ich vorher nicht wusste. Das Schreiben gibt mir die Möglichkeit, Gefühle auszudrücken, die ich zunächst nicht so recht einordnen kann und mir durch Sprache nicht so bewusst wurden. Dinge zu Papier zu bringen hilft mir, einen klaren Kopf zu bekommen und es ist umso besser, wenn am Ende ein fertiges Gedicht dabei entsteht.
Woher nehmen Sie die Inspiration für Ihr Schreiben?
Ich schreibe viel über Emotionen, aber ich schreibe auch sehr gerne über Menschen, Beziehungen und das Wetter (besonders wenn es stürmisch oder dramatisch ist)! Je nachdem, wie sehr mich die Themen beschäftigen, werden aus aktuellen Ereignissen manchmal Gedichte und es macht mir Spaß, auch Bibelstellen und Geschichten in meine Arbeit einfließen zu lassen.
Fällt Ihnen das Schreiben leicht?
Nun, das kommt auf den Tag an. Manchmal fliegen mir die Worte nur so zu und ich kann ein Gedicht in zwanzig Minuten fertig schreiben! Andere Male finde ich es ziemlich schwierig. Dann kann ich oftmals nicht die richtigen Worte finden oder mich wirklich darauf konzentrieren. Manchmal kommt es vor, dass ich Gedichte erst nach Monaten fertig stelle.
Wie entwickeln Sie Ihr Schreiben? Ist jedes Gedicht strukturell geplant oder hat Ihr Schreiben einen eigenen Sinn?
Jedes Gedicht hat auf jeden Fall seinen eigenen Geist. Die Gedichte, die ich schreibe, haben unterschiedliche Eigenschaften, je nachdem, worüber ich gerade schreibe. Ich bin furchtbar im Planen von Dingen – wenn ich etwas schreiben will, dann versuche ich einfach mal zu sehen, wo ich lande!
Wie wurden Sie veröffentlicht?
Ich habe meine Sammlung „The Soul Garden“ über die Firma Lulu! veröffentlicht. Sie machen im Grunde alles selbst und befolgen ihre Publikationsrichtlinien, geben Ihnen eine ISBN und einen Platz in ihrem Online-Shop, wo die Leute ein Taschenbuchexemplar kaufen können. Der Vorgang war letztendlich gar nicht so schwierig.
Welche Tipps würden Sie aufstrebenden Schriftstellern geben?
Mein wichtigster Ratschlag wäre, einfach alles auszuprobieren! Scheuen Sie sich nicht, verschiedene Stile oder Konzepte zu versuchen, seien Sie neugierig! Machen Sie sich keine Sorgen, wenn es mal nicht so gut läuft und am Anfang kann sowie nicht alles immer perfekt sein. Sie finden Ihren Stil im Laufe der Zeit.
Was muss man bei der Veröffentlichung von Gedichten beachten?
Ich habe meinen Stil am Anfang immer mit denen anderer Autoren verglichen. Dann stellte sich mir die Frage, ob mein Stil auch wirklich MEIN Stil war. Ich sehe Poesie als eine Möglichkeit, sich auszudrücken – und jeder Mensch ist anders und hat etwas anderes zu sagen. Somit ist es natürlich völlig in Ordnung, dass jeder Mensch seinen eigenen Schreibstil hat. Fragen Sie sich, warum Sie etwas veröffentlichen wollen. Tun Sie auf jeden Fall das, was Sie lieben und was Sie glücklich macht.
Was hätten Sie über den Schreib- und Publikationsprozess gerne vorher gewusst?
Ich wünschte, ich hätte etwas über das Stigma erfahren, das selbstpublizierte Arbeiten umgibt. Ich habe versucht, Händler für meine Veröffentlichung zu finden und das ist manchmal eben gar nicht so einfach, da sie, verständlicher Weise, am Anfang häufig etwas skeptisch sind. Ich wünschte nur, ich wäre vorher mental besser auf ihre Ablehnung vorbereitet gewesen.
Um mehr über Bethany Arrowsmith-Cooper und “The Soul Garden” zu erfahren, besuchen Sie ihren Blog soulgarden.blog.