Zuhause recyceln – 5 Tipps
Viele Menschen nutzen momentan die Zeit Zuhause, um die eigenen vier Wände auf Vordermann zu bringen. Der Frühjahrsputz kann dabei nicht nur für Sauberkeit sorgen, sondern auch gut für die Umwelt sein. Besonders, wenn es ums Ausmisten geht.
Jeder Deutsche produziert jährlich ca. 535 Kilogramm Müll – eine erschreckende Zahl, die uns zum Umdenken bringen sollte. Mit vielen kleinen Schritten können wir dem entgegengehen. Um Abfall während des Frühjahrsputzes zu reduzieren, solltest du diese fünf Recycling-Tipps unbedingt beherzigen:
1. Wissen, was recycelt werden kann
Der Recyclingprozess wird gestört, wenn nicht recyclingfähige mit recyclingfähigen Materialien im gleichen Müll landen. Das betrifft ca. 4 Prozent der Materialien – das entspricht etwa 497.000 Tonnen verunreinigten Recyclings, die jedes Jahr auf Mülldeponien enden.
Diese Zahlen verdeutlichen, dass beim Thema Recycling noch Verbesserungsbedarf besteht. Deshalb haben wir einige grundlegende „Richtlinien“ erstellt, an denen du dich orientieren kannst.
- Papier und Pappe: Papier ist ein recycelbares Material: Egal, ob Bücher, Zeitschriften, Briefe, Poster und farbiges Papier – alles kann recycelt werden. Pappe kann ebenfalls recycelt werden, außer wenn das Material verunreinigt ist, wie zum Beispiel durch Fett (Pizzakartons). Müslischachteln, Kartons oder Taschentuchboxen können aber sorglos in der blauen Tonne entsorgt werden.
- Kunststoff: Bei den meisten recycelbaren Kunststoffen verrät das Etikett etwas über die Recyclingfähigkeit seines Materials. Diese Kennzeichnung wird als „Möbius-Band“ bezeichnet und ist normalerweise in Form von drei grünen Pfeilen, die ein Dreieck bilden, dargestellt. Plastiktüten dagegen sind nicht recycelbar, können aber zumindest wiederverwendet werden.
- Aluminium: Aluminiumdosen sind weitgehend recycelbar – vergiss aber nicht, sie vor dem Wegwerfen zu reinigen. Es dürfen sich keine (Lebensmittel-)Reste mehr darin befinden. Verpackungen, die aus einer Mischung aus Kunststoff und Aluminium bestehen und fest miteinander verbunden wurden, können nicht getrennt und deshalb auch nicht recycelt werden.
- Glas: Glas lässt sich immer wieder recyceln und spart so Rohstoffe wie Quarzsand, Kalk und Soda ein. Dadurch kann zudem viel Energie (ca. 10 Prozent) eingespart werden.
Weitere Infos zum Thema Mülltrennung findest du übrigens hier: https://www.muelltrennung-wirkt.de/
2. Kein Wunsch-Recycling
Wenn ein Gegenstand unwissentlich zum Recycling hinzugefügt wird, so handelt es sich um das sogenannte „Wunsch-Recycling“ – denn eigentlich weiß man nicht, ob das Material wirklich recycelbar ist, aber zumindest wünscht man es sich.
Das haben wir vermutlich alle schon einmal mit guten Absichten getan. Niemand möchte überschüssigen Abfall erzeugen, aber wir haben häufig nicht die Zeit, uns darüber Gedanken zu machen.
Doch genau das kann zu einem größeren Problem werden: Durch die „Verunreinigung“ mit dem falschen Material kann der Sortierprozess gestört werden, wodurch es in der Regel zu erheblichen Zeitverzögerungen und zusätzlichen Sortierkosten kommt. Deshalb ist es wichtig, immer genau darauf zu achten, wo der Müll wirklich hingehört.
3. Mit kleinen Schritten starten
Es ist toll sich endlich von Sachen zu trennen, die man nicht mehr braucht. Doch der Prozess kann auch schnell überfordernd sein und so sollte man stets mit kleinen Schritten starten. Fange in dem Bereich der Wohnung an, der die meiste Aufmerksamkeit benötigt. Falls es beispielsweise die Küche ist und dringend die abgelaufenen Lebensmittel entsorgt werden müssen, unbedingt drauf achten, in welchem Müll sie landen. Fang einfach klein an – so hilfst du schon der Umwelt.
4. Organisation ist alles
Es geht nicht immer darum, alles wegzuwerfen, was man nicht mehr braucht. Manchmal geht es nur darum, einen Platz für alles zu finden, was man behalten will.
Es gibt viele Möglichkeiten, während eines Frühjahrsputzes Ordnung zu schaffen und gleichzeitig die Umwelt zu schützen. Alte Schuhkartons, Gläser und Körbe können als Aufbewahrung genutzt und Einweg-Tragetaschen wiederverwendet werden.
5. Wiederverwenden
Eine andere Art des Recyclings besteht darin, Gegenstände so häufig wie möglich wiederzuverwenden anstatt sie wegzuschmeißen. Alte Handtücher, Kleidung, und Bettwäsche eignen sich beispielsweise hervorragend als Putzlappen. Auch alte Zahnbürsten können als Schrubber für die kleinen, schwer zugänglichen Stellen verwendet werden.
Auch Papierprodukte können wiederverwendet werden: Kaffeebecher können als kleine Blumentöpfe zweckentfremdet werden, für den Sommer können Fächer aus Papier gestaltet werden und aus alten Zeitschriften kann man tolle Dekorationen basteln. Und das Beste an Papier ist, dass es das am häufigsten recycelte Material in Europa ist.